Dienstag, 6. Januar 2004
Zu wenig Geld, zu wenig Lehrende
In den OECD-Staaten ist die Zahl der Studierenden von 1995 bis 2001 durchschnittlich um 31 Prozent gestiegen. In Deutschland war ein Rückgang zu verzeichnen, vor allem aus demographischen Gründen


In Deutschland begannen 32 Prozent der Abiturienten von 2001 ein Studium. Das OECD-Mittel: 47 Prozent. Von den deutschen Schulabgängern dürfen 42 Prozent eine Hochschule besuchen. Das OECD-Mittel:57 Prozent.


Vielen Ländern droht in den nächsten Jahren ein Mangel an Lehrern. In keinem anderen OECD-Land ist der Anteil 50- bis 59-jähriger Lehrer so groß wie in Deutschland. Binnen 15 Jahren wird vermutlich die Hälfte aller deutschen Lehrer aus dem Schuldienst ausscheiden.


Währen die OECD-Staaten im Schnitt 13 Prozent ihrer öffentlichen Ausgaben für die Bildung aufwenden liegt der Anteil in Deutschland nur bei 10 Prozent.


Unterdurchschnittliche Ausgaben pro Primar- und Sekundarstufe-I-Schüler, verbunden mit deutlich überdurchschnittlichen Lehrergehältern werden in Deutschland durch große Klassen, weniger Unterricht in den ersten Schuljahren und geringe Sachaufwendungen ausgeglichen.


Im Kindergarten ist der durch private Gebühren finanzierte Teil der Ausgaben (37 Prozent) doppelt so hoch wie im Durchschnitt.


Länder, die kürzere Studiengänge anbieten (drei bis fünf Jahre) haben mehr Studenten und weniger Abbrecher als Deutschland.


Deutschland liegt mit einem Frauenanteil von 48 Prozent an den Erstabschlüssen im Hochschulbereich am unteren Ende der Skala. Hier zeichnet sich ein Trendwende ab: 2001 haben erstmals mehr Frauen (33 Prozent der Schulabgänger) als Männer (32 Prozent) ein Studium begonnen.


Deutschland ist bei ausländischen Studenten beliebt: 12 Prozent der im Ausland Studierenden kamen hierher; Platz drei nach den USA mit 28 und Großbritannien mit 14 Prozent. Die ausländischen Studierenden machen 4,7 Prozent der Studenten in Deutschland aus, dagegen wollten nur 2,6 Prozent der deutschen Studenten ins Ausland (OECD-Mittel: 4 Prozent)