Freitag, 12. Dezember 2003
be_Sinnung
oder: warum unser Streik sinnvoll ist
Info #3

betrifft: Langzeitstudiengebühren

Die Diskussion um Langzeitstudiengebühren ist voll im Gang. Auch an der BU werden diese Gebühren mit Beginn des Winter-semesters 2004/05 fällig. Die typischen Argumente dienen den Politikern dazu, erst diese, später allgemeine Studiengebühren einzuführen.

In Baden-Württemberg gilt immer häufiger: Abbruch statt Abschluß. Die dort eingeführte Gebühr bewegt viele Studenten zum Abbruch ihrer Studien. Denn die Langzeitstudenten, die
kein BAföG mehr erhalten, können ihr Studium nicht mehr finanzieren. In einer Umfrage an der BUW wurde ermittelt, das 85% der Langzeitstudenten kein BAföG erhalten.

Besonders aufwendige Studiengänge, wie Sprachen oder Ingenieurstudiengänge, werden durch die Einführung von Lang-zeitstudiengebühren unattraktiv, da allgemein bekannt ist, das ein solches Studium in der Regelstudienzeit nicht zu schaffen ist. Gute Bildung braucht Zeit!

Studenten, die sich entschließen, ein Master-Studium zu belegen, werden die Bachelor-Semester voll angerechnet. Das heißt, man ist spätestens im dritten Master-Semester Langzeitstudent. Die Attraktivität der Bachelor-Angebote verschlechtert sich damit wesentlich.

Die Einnahmen durch die Langzeitstudiengebühren werden die finanzielle Lage der Universitäten nicht verbessern. Die Einnahmen werden vollständig benötigt, um die Personalkosten für die Einzelfallprüfungen zu decken. In BW werden jährlich 10 Mio.€ eingenommen.

Schon kurze Zeit nach der Einführung werden die Politiker die Einführung einer allgemeinen Gebühr fordern, da die finanzielle Situation der Uni's nicht besser wird.

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Habt ihr nichts zu tun?
Kann es denn nicht im Gegenteil auch sein, dass das, was ihr "Bildung" nennt und als "kostenfreies Recht" schützen wollt, einfach nur WISSEN ist? Bildung lässt sich weder mit noch ohne Gebühren zum Recht erklären und vermitteln, Bildung erwirbt man durch tätigen Anteil am gesellschaftlichen Leben. Ein "Master" hat damit wenig bis nichts zu tun.
Zu der "Studie" des Vermögens der Eltern der Studienanfänger - eine propagandistische Auslegung. Es ist doch unbestritten, dass ein Briefträger weniger verdient als ein Professor, was aber eben auch damit zu tun hat, dass letzterer (um mal ein Schlagwort zu verwenden) intelligenter ist. Und so werden (Vererbung!) es auch seine Kinder sein.
Vielleicht wird der Archetypus "Studium" überschätzt, im Sinne von "ich weiß noch nicht was ich machen will also studier ich erstmal" - wahlweise Philosophie oder Medienkultur, das schwankt, je nach Mode. Was eben dazu führt, dass Menschen sich an Unis einschreiben, die nicht mal (siehe der Hauptautor dieser Seite) in der Lage sind, ein paar einfache Hauptsätze fehlerfrei aufschreiben zu können - und dies für stilistische Freiheit halten.
Bildung kostenfrei?
Ja, natürlich! Siehe oben.

Wissen umsonst? Wieso denn bitte schön? Ist es nicht genau dieses Wissen, dass ihr euch, wenn ihr dann Künstler, Ingenieure, Berater, Juristen, Manager etc. seid, teuer bezahlen lasst??


Der Nachtfalke

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Time is Money
Eins scheint Ihr leider bei der Diskussion um Kosten und Langzeitstudiengebühren zu vergessen.

Wenn Ihr über Master und Bachelorstudiengänge redet sollte Euch klar sein, dass diese im Gegensatz zu den deutschen Diplomstudiengängen, vor allem in den künstelrischen Bereichen, konsequent strukturiert sind.

Ein MA dauert 2 Jahre, nicht mehr und nicht weniger. Es gibt feste Zeitpläne, an die sich alle Studenten halten müssen. Termine, wann man mit der Vorbereitung abgeschlossen haben muss, und wann die MA Arbeit angefangen werden soll.
Während den 2 Jahren MA wird man ständig von seinen Betreuern angetrieben, seine Zeitplanung einzuhalten.

Wenn man sich um einen MA Studienplatz bewirbt muss man meistens auch einen detaillierten Studienplan einsenden.

Was Ihr verlangt ist Lari-Fari. Mittags stundenlang in der Mensa abhängen, in der M18 rumbummeln und billigen Kaffee saufen. Mit dieser Lahmarsch-Attitüde bewegt sich in Weimar gar nichts.

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