Donnerstag, 18. Dezember 2003
Fragwürdige Umfragen
traub, 21:01h
Umfrage des Centrums für Hochschulentwicklung arbeitet mit fragwürdigen
Methoden
Eine Pressemitteilung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) vom
11. Dezember ist mit „Studierende mehrheitlich für Studiengebühren“
überschrieben. Die genaue Formulierung der Fragen gibt das CHE weder in
der Pressemitteilung noch auf der Homepage bekannt. Erst auf mehrfaches
Nachfragen des Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren (ABS) wurden uns
die Fragen überstellt. „Dabei gibt es nicht die Möglichkeit zu
antworten, dass man Studiengebühren ablehnt“, erklärt
ABS-Geschäftsführer Klemens Himpele.
Dass es nicht um die Frage „Studiengebühren: Ja oder Nein“ ging, räumte
indirekt auch der Referent des CHE, Frank Ziegele in der Sendung „Forum“
auf SWR 2 am Dienstag, den 16.12.2003 ein. Die Frage, ob man ankreuzen
konnte, dass man gegen jede Form von Studiengebühren sei, verneinte er.
Vielmehr habe man drei Varianten von Gebühren vorgelegt und zu diesen
dann Zustimmung oder Ablehnung erbeten.
„Mit dieser suggestiven Fragestellung ist das CHE schon 1998
aufgefallen“, so Klemens Himpele. „Schon damals behaupteten CHE und der
Stifterverband der Deutschen Wirtschaft, dass die Mehrheit der 22- bis
25-jährigen Studierenden für Gebühren seien. Das Aktionsbündnis gegen
Studiengebühren schrieb dazu bereits 1999: „Wer sich an der Befragung
überhaupt beteiligte, war bereits mitten in einer Diskussion über
Studiengebührenvarianten. […] Da die Befragten in den suggestiven
Kontext versetzt wurden, über ein bevorzugtes Studiengebührenmodell
politisch mitentscheiden zu dürfen, ‚wählte’ der größere Teil folglich
die ‚mildeste’ Variante von den drei genannten. Das Ergebnis dann so zu
deuten, als sei die Mehrheit von 1,8 Millionen Studierenden für
Studiengebühren, ist eine an Kühnheit kaum zu übertreffende
‚Interpretation’.“
Das schon 1998 beauftragte forsa-Institut erklärte damals, dass es nicht
um die Frage ging, ob man für oder gegen Studiengebühren sei. „Ziel der
Befragung war es, die Akzeptanz verschiedener, in Zusammenhang mit der
Erhebung von Studiengebühren diskutierter Vorschläge zu ermitteln."
Die Ergebnisse solcher „Umfragen“ veröffentlicht das CHE in schöner
Regelmäßigkeit in zeitlicher Nähe zu großen studentischen Protesten.
Damit soll suggeriert werden, dass die Demonstrierenden eine Minderheit
gegenüber einer großen, schweigenden Mehrheit seien. „Diese
manipulativen Methoden machen einmal mehr deutlich, dass das CHE kein
Think Tank sondern eine interessengeleitet Lobby zur Einführung von
Studiengebühren ist,“ so Klemens Himpele
Bei Rückfragen steht ihnen Klemens Himpele gerne unter 0171 – 89 79 69 0
zur Verfügung
Methoden
Eine Pressemitteilung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) vom
11. Dezember ist mit „Studierende mehrheitlich für Studiengebühren“
überschrieben. Die genaue Formulierung der Fragen gibt das CHE weder in
der Pressemitteilung noch auf der Homepage bekannt. Erst auf mehrfaches
Nachfragen des Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren (ABS) wurden uns
die Fragen überstellt. „Dabei gibt es nicht die Möglichkeit zu
antworten, dass man Studiengebühren ablehnt“, erklärt
ABS-Geschäftsführer Klemens Himpele.
Dass es nicht um die Frage „Studiengebühren: Ja oder Nein“ ging, räumte
indirekt auch der Referent des CHE, Frank Ziegele in der Sendung „Forum“
auf SWR 2 am Dienstag, den 16.12.2003 ein. Die Frage, ob man ankreuzen
konnte, dass man gegen jede Form von Studiengebühren sei, verneinte er.
Vielmehr habe man drei Varianten von Gebühren vorgelegt und zu diesen
dann Zustimmung oder Ablehnung erbeten.
„Mit dieser suggestiven Fragestellung ist das CHE schon 1998
aufgefallen“, so Klemens Himpele. „Schon damals behaupteten CHE und der
Stifterverband der Deutschen Wirtschaft, dass die Mehrheit der 22- bis
25-jährigen Studierenden für Gebühren seien. Das Aktionsbündnis gegen
Studiengebühren schrieb dazu bereits 1999: „Wer sich an der Befragung
überhaupt beteiligte, war bereits mitten in einer Diskussion über
Studiengebührenvarianten. […] Da die Befragten in den suggestiven
Kontext versetzt wurden, über ein bevorzugtes Studiengebührenmodell
politisch mitentscheiden zu dürfen, ‚wählte’ der größere Teil folglich
die ‚mildeste’ Variante von den drei genannten. Das Ergebnis dann so zu
deuten, als sei die Mehrheit von 1,8 Millionen Studierenden für
Studiengebühren, ist eine an Kühnheit kaum zu übertreffende
‚Interpretation’.“
Das schon 1998 beauftragte forsa-Institut erklärte damals, dass es nicht
um die Frage ging, ob man für oder gegen Studiengebühren sei. „Ziel der
Befragung war es, die Akzeptanz verschiedener, in Zusammenhang mit der
Erhebung von Studiengebühren diskutierter Vorschläge zu ermitteln."
Die Ergebnisse solcher „Umfragen“ veröffentlicht das CHE in schöner
Regelmäßigkeit in zeitlicher Nähe zu großen studentischen Protesten.
Damit soll suggeriert werden, dass die Demonstrierenden eine Minderheit
gegenüber einer großen, schweigenden Mehrheit seien. „Diese
manipulativen Methoden machen einmal mehr deutlich, dass das CHE kein
Think Tank sondern eine interessengeleitet Lobby zur Einführung von
Studiengebühren ist,“ so Klemens Himpele
Bei Rückfragen steht ihnen Klemens Himpele gerne unter 0171 – 89 79 69 0
zur Verfügung
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