Sonntag, 21. Dezember 2003
film: „abschied von gestern“
dienstag, 6.januar 2004 (zeit und ort wird noch bekanntgegeben)
film: „abschied von gestern“ aus dem jahre 1966 von alexander kluge.
ein film aus dem umfeld der hochschule für gestaltung ulm (1953-1968).
exemplarisch kann die haltung, der am rande der gesellschaft stehenden
protagonistin, anita g. diskutiert werden.
elke bleifuss, oliver fahle

mehr zum film unter
www.3sat.de

Der Film:
Anita G. ist als Kind jüdischer Eltern 1937 in Leipzig geboren worden.
Dort hat sie als Telefonistin gearbeitet und ist schließlich in den
Westen gegangen. Die Motive für ihre Flucht sind verschwommen. Anita G.
arbeitet zunächst als Krankenschwester in Braunschweig. Hier begeht sie
ihren ersten Diebstahl, sie nimmt ein Kleidungsstück an sich. Sie wird
verurteilt, aber die Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt. Anita geht
in eine andere Stadt und arbeitet erfolgreich als Vertreterin einer
Schallplattenfirma. Aber sie will den Erfolg vergrößern, fälscht
Auftragsformulare und kleidet sich in einem Pelzgeschäft ein. Als sie
die Rechnung nicht bezahlen kann, sagt sie: „Für den Rest bürgt mein
Chef!“ Sie wird die Geliebte des Chefs. Aber als seine Frau
misstrauisch wird, will der Chef sein Desinteresse an Anita G.
beweisen: Er zeigt sie an. Als Zimmermädchen in einem Hotel wird sie
wegen eines Diebstahls entlassen, den sie nicht begangen hat.
Schließlich trifft sie den Ministerialrat Pichota und wird seine
Geliebte. Pichota möchte Anita bilden: Er zeigt ihr, wie man ein
Kursbuch liest und erklärt ihr eine Erzählung von Brecht und Verdis
„Don Carlos“. Als Anita G. merkt, dass sie schwanger ist, gibt Herr
Pichota ihr 100 DM. Als der Termin für die Geburt ihres Kindes näher
rückt, stellt Anita G. sich der Polizei. Das Kind nimmt man ihr fort.
Sie hilft, das Material für ihren Prozess zusammenzutragen.

... comment